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Das Handlungsfeld Stadt-Landwirtschaft und Raumplanung bedeutet für uns sich für den Erhalt, die Schaffung und Mitgestaltung von Flächen zur urbanen Lebensmittelproduktion einzusetzen. Innerstädtischer und stadtnaher Raum soll sowohl zur betrieblichen Erzeugung als auch für gemeinschaftliche Nutzungen und neue innovative Projekte bereitgestellt werden – als Beitrag und Voraussetzung für ein nachhaltiges, ressourcenschonendes und raumbezogenes Ernährungssystem in der Stadt Wien.

Wir verstehen urbane Landwirtschaft als

* Teil der produktiven Stadt und Gestaltungsraum von sozialem Zusammenhalt und
* integrativen Bestandteil einer nachhaltigen und solidarischen Stadtentwicklung

Dazu braucht es

* Flächenwidmungen für eine essbare Stadt,
* nachhaltige Infrastrukturen für Landwirt*innen und Gartenprojekte sowie
* selbstbestimmte Stadtbewohner*innen und Wissen über Lebensmittel und ihre Produktion.

An der Umsetzung dieser Grundsteine für eine vielfältige, naturnahe und sozial integrative Stadt-Landwirtschaft der Zukunft möchten wir gemeinsam mit Organisationen und Einzelpersonen arbeiten, die sich mit den verschiedenen Aspekten urbaner Landwirtschaft befassen.

Unsere Positionen und Forderungen wurden mit vielen Akteur*innen aus der Zivilgesellschaft reflektiert und ausgearbeitet. Auf Basis des Positionspapieres wurden am 04.03.2020 bei unserem ersten Round Table auch weitere Handlungsfelder bestimmt.
Nachzulesen hier: Rückblick über unseren ersten Round Table

Unsere Positionen & Forderungen sind:

  1. Recht auf Grünraum – Flächenwidmung für die essbare Stadt

> Weitere Versiegelung vermeiden – bei der Sicherstellung von Wohnraum Priorität auf der Nutzung von Bestandsgebäuden und bereits versiegelten Flächen
> Vorausschauende Planung – Widmungsvorgaben und Vorrangflächen für Grünraum mit landwirtschaftlicher Nutzung im Neubau und Bestand
> Gegen „grüne Gentrifizierung“ – Flächen als Gemeingut definieren, gleichen Zugang für eingesessene und neue Bewohner*innen sicherstellen
> Einführung einer Kategorie „Gemeinschaftliche landwirtschaftliche Nutzung“ – für Selbsterntefelder, Community Supported/Made Agriculture und Gemeinschaftsgärten
> Erweiterung von Förderrichtlinien zu Gebäudebegrünungen – Stärkung innovativer Formen landwirtschaftlicher Nutzung

  1. Förderung von nachhaltigen (Infra-)Strukturen

> Stadtregion als Ganzes verstehen – Strategiepapiere zusammendenken, Vernetzung und Abstimmung von Maßnahmen
> Förderung von grüner Infrastruktur – Grünraumpläne und Garteninitiativen/Landwirtschaft zusammendenken
> „Frühes Grün“ – als Maßnahme, um Grünflächen in Neubaugebieten frühzeitig und langfristig sicherzustellen, nicht als  Vermarktungsstrategie
> Lokale Kreisläufe entlang der Wertschöpfungskette etablieren – Dünger und Futtermittel, Energie und Material
> Know-How-Transfer für Produzent*innen – Beratungs- und Austauschsysteme sowie Plattformen etablieren

  1. Empowerment – Stadtbewohner_innen bestärken, Wissen wachsen lassen

> Niederschwelliges, kostenfreies Bildungsangebot über Lebensmittelproduktion in der Stadt – Strukturen für ein egalitär gestaltetes urbanes Ernährungssystem schaffen
> Flächendeckende Einrichtung von Schulgärten – Schulen und bestehende Garteninitiativen vernetzen, um Lebensmittelproduktion im Alltag von Kindern und Jugendlichen zu verankern
> Fördertopf für diverse Formen der urbanen Lebensmittelproduktion etablieren – mit Fokus auf multifunktional gestaltete Projekte sowie die Unterstützung von Jungbäuer*innen
> Know-how und Ressourcen für die Organisation von Beteiligung – Unterstützung bei der Etablierung und Koordination von offen und inklusiv gestalteten (Bottom-up)Projekten
> Forschungsförderung – fundiertes Basiswissen für sozial gerechtes, ökologisch und ökonomisch zukunftsfähiges Ernährungssystem generieren

Das gesamte, ausführliche Positionspapier findest du hier: Zum gesamten Positionspapier #2 Stadt-Landwirtschaft und Raumplanung
Die Entstehung dazu sowie unsere anderen Positionspapiere findest du hier: Zum Rahmenpapier aller Positionspapiere

 

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