Wien is(s)t anders!

Das Lebensmittelsystem

Was ist das eigentlich?

Die EU erklärt den Weg des Lebensmittelsystems mit dem Motto„Farm to fork“ (also „Vom Hof auf den Tisch“):

Mit dem Lebensmittelsystem sind alle Schritte gemeint: von Bäuerinnen** stellvertretend für alle Geschlechter, die unsere Lebensmittel produzieren, über die Lebensmittelverarbeitung, in der aus Grundprodukten z.B. Aufstriche oder Suppen hergestellt werden, bis zu den Lebensmittelbezugsquellen, also den Orten, wo wir unsere Lebensmittel kaufen können.

Ein Punkt, der oft ausgeblendet und vergessen wird, aber sehr wichtig ist, ist das Thema Lebensmittelverschwendung und -rettung. Also wie und wo entsteht Lebensmittelverschwendung und was können wir alle dagegen tun?

Grafik, die "Vom Hof auf den Tisch" (farm to fork) der Europäischen Union zeigt
Eigene Übersetzung, nach Vorlage der EU

Wien is(s)t anders

Geht „Vom Hof auf den Tisch“(„Farm to Fork“) eigentlich weit genug? Sollte es nicht eigentlich „From soil to stomach“ („Vom Boden in den Bauch“) heißen? Denn die Böden sind das Wichtigste für gute Lebensmittel. Und ob die „gut“ oder „schlecht“ sind, spüren wir im eigenen Körper, vor allem bei der Verdauung.

Wir blicken zusammen mit euch hinter den Vorhang und versuchen diese Frage (und viele andere) zu beantworten. In den kommenden Wochen und Monaten, zeigen wir euch Initiativen und Unternehmen, die es in und um Wien gibt, die Dinge ein bisschen anders machen und leben, als wir Kundinnen** stellvertretend für alle Geschlechter bzw. Konsumentinnen** stellvertretend für alle Geschlechter das vielleicht kennen.

Zu Beginn widmen wir uns der Station Lebensmittelproduktion - den Bäuerinnen** stellvertretend für alle Geschlechter. Danach sehen wir uns an, welche innovative Unternehmen der Lebensmittelverarbeitung in und um Wien existieren und welche Möglichkeiten es jenseits von Supermarkt und Discounter gibt, um Lebensmittel zu beziehen. Und schließlich beleuchten wir das Thema Lebensmittelverschwendung & -rettung - gerade in einer Großstadt wie Wien ein gewaltiges Thema ist.

Ablauf

1. Interviews

Was die Menschen, die dieses Lebensmittelsystem gestalten, meinen

Im ersten Teil unserer Online-Veranstaltungsreihe besuchen wir Initiativen und Unternehmen und führen mit ihnen Gespräche, um besser zu verstehen, was sie bewegt, motiviert, antreibt und was deren Herausforderungen sind.

Um das Projekt weiter mit Leben zu füllen, suchen wir nach Protagonistinnen** stellvertretend für alle Geschlechter für weitere Gespräche. Darum möchten wir euch um Unterstützung bitten: Kennst du eine Initiative, die wir interviewen sollen und noch nicht besucht haben? Ja? Dann schreib uns bitte eine E-Mail.

Wenn du laufend darüber informiert werden möchtest, kannst du eine E-Mail erhalten, indem du dich hier registrierst.

Die folgenden Videos, sind bereits veröffentlicht:

  • Florian Schindler (1. Herstellung)
  • Wolfgang Palme, Cityfarm Wien (1. Herstellung)
  • Alexandra Liberda, Augora Fermente (2. Verarbeitung)
  • Alexandra Gruber, Wiener Tafel (4. Lebensmittelverschwendung/-rettung)

Klicke auf eine der vier Themenkreisen unten, um Videos, sowie mehr Details dazu zu finden:
1. Produktion

Florian Schindler

ist ein Gemüse- und Ackerbauer in Münchendorf, südlich von Wien. Die große Sortenvielfalt auf den Feldern ist seiner Neugier zu verdanken und es ist ihm wichtig Erfahrungen zu sammeln. So ist ihm zum Beispiel sein erster Anbauversuch heuer mit Wasser- und Zuckermelonen zwar nicht geglückt, aber das macht ja nichts. Für die Zukunft wünscht er sich mehr direkten Kontakt zu denen, die seine Bioprodukte essen. Denn, „wenn du den Abnehmer kennst, kann man sich was ausmachen. Das ist sowohl beim Großhändler so als auch beim Kunden.”


Wolfgang Palme - Cityfarm Wien

Nach dem Gespräch mit Wolfgang Palme von der „City Farm” im Augarten (20. Bezirk, Wien) wissen wir nicht nur, dass deren Garten für das Auge schön und für die Nase spielerisch angelegt wurde, sondern auch, dass man zu jeder Jahreszeit in Österreich frisches Gemüse anpflanzen und ernten kann! Für eine resiliente Zukunft der Ernährungsversorgung dürfen wir keine Saison auslassen. Das Credo lautet „Rückkehr zu einer neuen Einfachheit” für eine Gemüseproduktion, die in einem ökologischen Zusammenhang steht und das biologische Potenzial zwischen Boden und Pflanze, selbst im eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon, am besten nutzt. Sowohl Kinder als auch Erwachsenen können hier lernen und mitmachen - ehrenamtlich, in Workshops oder im Praktikum.
2. Verarbeitung

Alexandra Liberda - Augora Vermente

Alexandra Liberda betreibt mit dem Lokal „Augora Fermente” in der Stumpergasse 1a (6. Bezirk, Wien) einen Marktplatz für fermentierte Lebensmittel. Vom Mittagessen, hin zu einer breiten Vielfalt an fermentierten Köstlichkeiten. Sauerkraut ist hier der wohl bekannteste Vertreter und Mithelfer bei der Verdauung von Lebensmitteln - aber bei weitem nicht der einzige. Was es mit „Digestive-Outsourcing” auf sich hat und was sonst noch zu dem Thema zu sagen ist, gibt es im zugehörigen Video zu sehen …

4. Lebensmittelverschwendung/-rettung

Alexandra Gruber - Wiener Tafel

Die WIENER TAFEL ist die älteste Tafel Österreichs und steht für den sozialen Transfer vom Überfluss zum Bedarf. Genusstaugliche Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs werden seit über zwanzig Jahren vor der Entsorgung gerettet und an Sozialeinrichtungen weitergegeben. Dort kommen sie Menschen, die in Armut leben, zugute, um eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung zu fördern und finanziell zu Entlasten.

2. Straßenbefragungen

Was die Menschen in Wien dazu sagen

Mit den wichtigsten Aussagen aus den Videos gehen wir dann auf die Straße und fragen dich/euch um eure Meinung. Ursprünglich hatten wir Veranstaltungen geplant, bei denen Wienerinnen** stellvertretend für alle Geschlechter direkt mit Expertinnen** stellvertretend für alle Geschlechter des Lebensmittelsystems diskutieren können, doch in Zeiten der anhaltenden Pandemie ist das so leider nicht möglich. Alternativ entschieden wir uns für Straßenbefragungen, um die Meinung und Fragen der Wienerinnen** stellvertretend für alle Geschlechter aufzugreifen und berücksichtigen zu können. Diese wurden in den Diskussionsrunden mit den eingeladenen Expertinnen** stellvertretend für alle Geschlechter geteilt.

Zusätzlich möchten wir dir die Möglichkeit geben, uns durch das folgende Formular eine oder mehrere Fragen rund um das Ernährungssystem zu schicken:

Hinterlasse uns deine Frage(n)...

Deine Daten teilen wir mit niemandem, mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

3. Diskussionsrunden

Diskussionsrunden der Initiativen/Unternehmen mit dem Input der Wienerinnen** stellvertretend für alle Geschlechter

Ausgerüstet mit Fragen und Anmerkung von Wienerinnen** stellvertretend für alle Geschlechter begaben wir uns zusammen mit diversen Akteuren des Lebensmittelsystems ins OKTO Studio und zeichneten fünf Diskussionsrunden auf. Danke an dieser Stelle an Okto für die Unterstützung!

Die Diskussionen können in der OKTO-Thek nachgesehen werden:

  • Herstellung (05.03.2022):
  • mit Florian Schindler/Biobauer, Alfred Grand/Biobauer und Bodenexperte, Daniel Schlögl/Ernährungsrat und Interessengemeinschaft der FoodCoops

  • Verarbeitung (12.03.2022):
  • mit Alexandra Liberda (fermentiert verschiedenste Lebensmittel), Anton Sutterlüty (produziert den ganz speziellen Gepsenkäse), und Manuel Bornbaum (züchtet Pilze auf Kaffeesud)

  • Bezugsquellen: (19.03.2022):

  • Lebensmittelverschwendung/-rettung 1 (26.03.2022):
  • mit Monika Heis von der Wiener Tafel (retten Lebensmittel und verteilen an soziale Einrichtungen), Christian Fritz von den Brotpilot:innen (retten und geben Brot, sowie Gebäck vom Vortag eine zweite Chance), und Sara Schaupp von der solidarischen Landwirtschaft Ouvertura (produzieren für ihre Mitglieder Lebensmittel ohne Verschwendung).

  • Lebensmittelverschwendung/-rettung 2 (02.04.2022):
  • Tausende Tonnen guter Lebensmittel landen Tag für Tag nicht in unseren Mägen, sondern im Müll oder der Entsorgungsstelle bzw. werden bei der Ernte bereits ausgeschieden und nicht mehr verwertet. Welche Fehler machen wir und was muss geschehen, um gesunde und gute Ernährung für alle zu ermöglichen? Was muss passieren, damit Nahrungsmittel in allen Stufen des Systems nicht entwertet und weggeschmissen werden? Zu Gast sind: Wojciech Rogalski (MA4 – Wiener Magistrat für Abfallwirtschaft) | Johann Ackerl (Pur Organic Products – Bio-Lebensmittel-Großhandelsunternehmen aus Waidhofen/Thaya) | Georg Strasser (Too Good To Go – internationales Unternehmen, das sich der Lebensmittelrettung annimmt). Moderiert wird die Runde von Johannes Kronegger.

Kooperationen

Florian Schindler

Das Projekt wurde unterstützt von Patagonia Environmental Grants Fund of Tides Foundation

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