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Tag der Lebensmittelverschwendung

Wien, 09.05.2020

Am 2. Mai war Tag der Lebensmittelverschwendung – das heißt: rechnerisch landen in Österreich alle Lebensmittel, die von Jahresbeginn bis zu diesem Tag produziert werden, im Müll.

Jährlich werden hierzulande bis zu 521.000 Tonnen an genießbaren Lebensmitteln und bis zu 800 Euro pro Haushalt im Abfall entsorgt – und davon etwa die Hälfte der vermeidbaren Lebensmittelabfälle direkt zu Hause. Das hat nicht nur enorme Auswirkungen auf die einzelnen Haushalte und die Gesellschaft, sondern auch auf das Klima: Lebensmittelverschwendung verursacht rund 16% der Treibhausgas-Emissionen, die mit unserer Ernährung zusammenhängen. Darum gilt es hier dringend etwas zu ändern – auf allen Ebenen, auf denen wir Lebensmittelabfall verursachen.

Denn auch beim Thema Lebensmittelabfall zeigt sich, dass eine ganzheitliche Betrachtung hilft, Zusammenhänge und Ursachen für Verschwendung zu erkennen: Wer bestimmt wirklich, was im Supermarktregal landet und was vorher aussortiert wird? Warum versteift sich die Diskussion rund um das Thema so oft auf Verpackung und Plastik-Sackerl, obwohl aus ökologischen Gesichtspunkten die Verschwendung der Lebensmittel selbst ein viel größeres Problem ist? Wie kann es sein, dass abgelaufene oder überschüssige Lebensmittel, die Abfälle unserer Konsumgesellschaft, gar für karitative Zwecke „erforderlich“ sind?

Von der Bepreisung von Lebensmitteln über die Verfügbarkeit von gesundem, und entsprechend wertgeschätztem Essen für alle bis zu produzierten Treibhausgas-Emissionen: Lebensmittelverschwendung ist ein Indikator für gravierende Fehlfunktionen in unserem Ernährungssystem. Weil das auch in Wien und Österreich ein großes Problem ist und mit so vielen Bereichen rund um unsere Ernährung zusammenhängt, hat der Ernährungsrat Wien in den vergangenen Tagen mit der Social Media Kampagne des WWF immer wieder darauf aufmerksam gemacht. Neben der Kampagne hat der WWF auch eine zusammenfassende Broschüre und einen ausführlichen Bericht erstellt. Der Bericht wurde vom Institut für Abfallwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien erstellt und liefert zahlreiche Fakten und Hintergrundinformationen!

Für alle, die konkret in ihrem Alltag etwas ändern wollen, gibt es außerdem diese Praxistipps.

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