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Bericht: Vom Reden ins Tun

22.01.2019

Nach der erfolgreichen Gründungsveranstaltung im Herbst startete der Ernährungsrat mit der Veranstaltung „Vom Reden ins Tun!“ ins neue Jahr. Gemeinsam mit dem Forschungsprojekt „The Future of Urban Food“ der BOKU Wien und rund 40 Teilnehmenden wurden relevante Schlüsselfaktoren für ein nachhaltiges Wiener Ernährungssystem nach Handlungsfeldern evaluiert und daraus erste mögliche Projekte für den Ernährungsrat entwickelt. Danke an alle, die so tatkräftig mitgewirkt und ihre Erfahrungen und ihr Wissen eingebracht haben!

Wie der Veranstaltungstitel schon verrät, war „Vom Reden ins Tun!“ der Auftakt für die inhaltliche Arbeit des Ernährungsrates Wien. Gezielt ging es darum, Bedürfnisse nach Veränderungen herauszukristallisieren, aber natürlich auch die versammelte Expertise, das Wissen und Erfahrungen abzuholen - mit dem Ziel die Bereiche des Wiener Ernährungssystems, in denen Handlungsbedarf besteht, zu definieren und zu überlegen, wie der Ernährungsrat dort ansetzen kann. Schließlich ging es auch darum den Interessierten Möglichkeiten aufzuzeigen und gemeinsam zu entdecken, wie sie sich mit ihren persönlichen Erfahrungen und Interessen in diesen Prozess einbringen können.

Um die Bereiche des Wiener Ernährungssystems, in denen Handlungsbedarf besteht, zu identifizieren, haben wir uns sehr gefreut gemeinsam mit dem Forschungsteam der BOKU an ersten Ergebnissen des interdisziplinären Projektes „The Future of Urban Food“ zu arbeiten. Das Forschungsprojekt stellt sich der Frage, wie Wienerinnen und Wiener über ihre Ernährung die Umwelt beeinflussen. Es sollen daraus konkrete Zukunftsszenarien, wie unsere Ernährung im Jahr 2048 aussehen könnte, erstellt werden. Dafür werden vergangene Entwicklungen und das aktuelle Wiener Lebensmittelsystem analysiert, um ein umfassendes Verständnis über die Funktionsweise des Ernährungssystems der Stadt zu erlangen.

Wir durften im Zuge dieser gemeinsamen Veranstaltung die ersten Ergebnisse der umfassenden Systemanalyse kennenlernen. Projektmitarbeiterin Marta López Cifuentes, (Arbeitsgruppe für transdisziplinäre Systemforschung am Institut für ökologischen Landbau) präsentierte uns dazu Ausschnitte ihrer Arbeit.

Relevant für uns waren vor allem die von ihr in Interviews mit AkteurInnen des Wiener Ernährungssystems identifizierten Schlüsselfaktoren des urbanen Wiener Ernährungs- und Lebensmittelsystems, die für die bisherige und zukünftige Entwicklung von besonderer Bedeutung sind. Insgesamt wurden von ihr zehn Schlüsselfaktoren identifiziert, die die gesamte Lebensmittelwertschöpfungskette abdecken. Zu nennen sind etwa die Versorgung über Großküchen in der Gemeinschaftsverpflegung, unterschiedliches Konsumverhalten, die Abwanderung der landwirtschaftlichen Produktion und Verarbeitung ins Umland, schwindender Bezug von Stadtmenschen zur Landwirtschaft und das Innovationspotenzial, das in der Stadt Wien liegt.

Diese Faktoren wurde gemeinsam diskutiert und auf ihre Chancen und Herausforderungen geprüft. In einer nächsten Runde wurden sie aus der Perspektive besprochen, ob und wenn ja wie diese Chancen und Herausforderungen in für den Ernährungsrat relevante Projekte und Vorhaben umzuwandeln sind.

Die Vielzahl an Projektideen und intensiven Diskussionen zeigen, dass eine Fülle an Möglichkeiten besteht, wie der Ernährungsrat, bezogen auf diese Schlüsselfaktoren, aktiv werden kann. Daraus abzuleitende erste Projekt gilt es nun auszuarbeiten und umzusetzen – der Tatendrang ist schon spürbar! Über die konkreten Ergebnisse und Projekte werden wir bald mehr berichten!

Wir bedanken uns beim Forschungsprojekt „The Future of Urban Food“ für die gemeinsame Organisation, vor allem Marta López Cifuentes für den spannenden Einblick! Dank gilt besonders auch allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die spannende Diskussion – wir hoffen, wir treffen uns bei der nächsten Veranstaltung, oder sogar in einem der zukünftigen Arbeitskreise zur gemeinsamen Umsetzung der Projekte, wieder!

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